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Wer sorgt für unsere Sicherheit? - Das Comeback des Bunkers (Deutschland, 2025)

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    Theoretisch gibt es in der Bundesrepublik Deutschland Schutzräume für 480.000 Menschen. Das entspricht etwa 0,56 % der Bevölkerung. Praktisch lautet die Zahl der Plätze jedoch: Null. Denn im Zweifel ist keine der 579 Bunkeranlagen einsatzbereit. Es gibt kein Wasser oder keinen Strom, die Bunker werden vermietet, wurden verkauft oder sind seit Jahrzehnten nicht mehr gewartet.
    Deutschland steht in Sachen Zivilschutz blank da. Nach 1990 wurden alle Atomschutzanlagen außer Dienst gestellt, die übrigen Bunkeranlagen zu Geld gemacht, eingemottet oder zu Wohnungen oder Kultureinrichtungen umgewidmet. Als wäre mit der deutschen Wiedervereinigung eine Ära des ewigen Friedens angebrochen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe verweist auf U-Bahnhöfe oder Keller, in die sich die Bevölkerung bei Bedarf flüchten soll. Schließlich sei die Qualität des Bauens in Deutschland außergewöhnlich hoch. Nicht alle wollen sich mit solchen Beschwichtigungen zufriedenzugeben. Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine boomt der private Bunkerbau. „Über 70 Prozent unserer Kundschaft sind Frauen“, sagt Mario Piejde von der Berliner Firma BSSD. Vor dem Hintergrund der gestiegenen Kriegsgefahr und täglich wachsender Zweifel an der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr und NATO widmet sich „aspekte“ dem Comeback des Bunkers. 80 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs steigt „aspekte“ in alte Bunker, besichtigt neue Bunker und wundert sich über nicht vorhandene Bunker. Jo Schück erkundet mit dem Verein „Berliner Unterwelten“ die Spuren des Luftkriegs unter dem Pflaster der Hauptstadt und spricht mit dem Militärhistoriker Sönke Neitzel über die aktuelle Kriegsgefahr. Architekt Andreas Knapp führt durch den zum Kulturort umgebauten Bilker Bunker in Düsseldorf, ein ehemaliger NVA-Kommandant gibt Einblicke in die größte Bunkeranlage Deutschlands. Den Stollenkomplex bei Halberstadt, den KZ-Häftlinge einst in den Berg getrieben haben, wollte ein sächsischer Immobilienunternehmer zu luxuriösen Schutzräumen umbauen. Weil die Anlage unter Denkmalschutz steht, muss er seine Pläne nun deutlich abspecken. DJ Paula Schopf steht regelmäßig auf der Bühne des Deutschen Theaters Berlin („Mein Herz dein Bunker - 290 BPM“) und kann sich noch gut erinnern, wie die junge Techno-Szene Anfang der 90er-Jahre in Bunkern ihren Freiraum fand. Anselm Kiefer, der vor 80 Jahren in einem Luftschutzkeller geboren wurde, und Regisseur Joshua Oppenheimer („The End“), der ein Bunker-Musical mit Tilda Swinton ins Kino bringt, fragt „aspekte“ nach der Sinnhaftigkeit der neuen Bunkerwelle: Was nützt der schönste Bunker, wenn vor den Bunkertüren die Welt untergeht?

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    Moderator:Jo Schück


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