"Klartext": Konrad Naumann (Uwe Lach) bei einem Vortrag vor der "Akademie der Gesellschaftswissenschaften". Dort nimmt er kein Blatt vor den Mund. Er beklagt zum Beispiel die schlechte Versorgungslage und kritisiert die anwesenden Künstler und Wissenschaftler, denen er rät, mal richtig arbeiten zu gehen. Der Inhalt seiner Rede wird ihm Wochen später zum Verhängnis.
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"Klartext": Konrad Naumann (Uwe Lach) bei einem Vortrag vor der "Akademie der Gesellschaftswissenschaften". Dort nimmt er kein Blatt vor den Mund. Er beklagt zum Beispiel die schlechte Versorgungslage und kritisiert die anwesenden Künstler und Wissenschaftler, denen er rät, mal richtig arbeiten zu gehen. Der Inhalt seiner Rede wird ihm Wochen später zum Verhängnis.

"Nasdrowje!" Konrad Naumann (Uwe Lach) gibt sich öffentlich gerne als jovialer Kumpeltyp, und hat durch sein betont "proletarisches" Auftreten viele Anhänger an der Basis.

"Aus der Traum" Konrad Naumann (Uwe Lach) hat soeben erfahren, dass er seinen Platz im Politbüro der SED verloren hat. Die entsprechende Abstimmung unter Vorsitz von Erich Honecker verlief einstimmig. Im Beisein Naumanns und mit dessen ebenfalls erhobener Hand.

"Skandal-Nummer": Nur ein einziges Mal in der Geschichte des Politbüros der SED wird ein Mitglied von seines Postens und seiner Funktion enthoben. Anfang November 1985 muss der Berliner Bezirkschef, Konrad Naumann, gehen.

"Tiefer Fall?": Konrad Naumann (Uwe Lach) verliert seinen Posten als Politbüromitglied und sein Bleiberecht in Wandlitz. Was bleibt? Ihm wird eine Villa in Berlin-Karlshorst zugewiesen, zuvor Gästehaus der DDR-Regierung. Obwohl bereits gehobener Standard, wird sie noch einmal aufwendig umgebaut - nur den Pool im Garten versagt ihm Honecker. Naumann erhält fast 6000 Mark "Ehrenpension" - mehr als fünfmal so viel wie der Durchschnittslohn.

"Auf dem Weg ins Politbüro": Konrad Naumann (Uwe Lach), seit 1971 Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Berlin, auf dem Weg zum Politbüro. Dort ist er seit 1976 festes Mitglied.
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„Der Politbüro-Skandal“ heißt diese Folge des ZDF-Dreiteilers „Ein Tag in der DDR“, der anlässlich des 70. Jahrestages des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 produziert wurde. Die Dokumentation zeigt die
Absetzung eines populären Spitzengenossen, des Politbüro-Mitglieds Konrad Naumann, der durch Eskapaden immer wieder aus der Rolle fiel.
Sein Fall gewährt
Einblicke in einen Machtapparat, der den DDR-Bürgern seinerzeit verschlossen blieb. Der Film b
erichtet über die unehrenhafte Entlassung des Politbüro-Mitglieds Konrad Naumann. Das Machtzentrum der Staatspartei SED war für DDR-Bürger eine Art „Black Box“. Die „führenden Genossen“ im Politbüro waren zwar in den DDR-Medien präsent, schotteten sich jedoch als Herrschaftsapparat und im Privatleben gegenüber dem Volk ab. Auch räumlich - sie lebten in der streng abgeschirmten „Waldsiedlung“ Wandlitz vor den Toren Berlins. So blühten Spekulationen - auch über Konrad Naumann, den Berliner SED-Chef. Nicht nur bei Auftritten mit seiner Ehefrau Vera Oelschlegel, einer bekannten Schauspielerin und Sängerin, hob er sich ab von den blassen Apparatschiks im obersten Machtzirkel. Der joviale Kumpeltyp war beliebt an der Basis. Er drohte Erich Honecker die Schau zu stehlen und stilisierte sich zum geborenen Nachfolger des Generalsekretärs. Im November 1985 sollte ihm sein unsteter Lebenswandel zum Verhängnis werden und den Vorwand zu seinem Rauswurf liefern. Der Film liefert Einblicke in die Mechanismen der politischen Entscheidungen im Machtzentrum der DDR. Es war eine Zeit des Misstrauens zwischen Bürgern und Staat, eines Misstrauens, das über die Wiedervereinigung hinaus fortwirkte. Zu Wort kommt das damals jüngste Politbüro-Mitglied, Egon Krenz. Er zählt zu den wenigen, die noch Auskunft geben können über Interna aus dem Gremium. Er berichtet vom tiefen Fall des Konrad Naumann, über den Erich Honecker trotz aller Eskapaden bis zuletzt seine schützende Hand gehalten hatte. Warum musste Naumann dann doch gehen? Seine Absetzung war ein tiefer Einschnitt, den Erich Honecker später, nach dem Ende der DDR, bereute.
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