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Die indische IT-Metropole Bangalore kennt nur einen Weg: steil nach oben. Seit den 80ern kommen immer mehr Geschäftsleute in die Stadt, die heute eine Bevölkerung von über 11 Millionen
Menschen zählt. Doch all das Wachstum bringt ein massives Problem mit sich: Das Wasser wird knapp.
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Es ist eine revolutionäre Zeit, als in den 80er-Jahren die ersten Home-Computer die Haushalte weltweit erobern. Damals sind die Maschinen noch rechteckige Kisten, die Grafik auf den Bildschirmen lässt einen aus heutiger Sicht erschauern. Aber so schnell sich die Technologie entwickelt hat, so rasant ist auch das Geschäft damit gewachsen. In der indischen Stadt Bangalore passierte das besonders schnell - wegen der geringen Kosten und der liberalen indischen Politik.Bangalore ist zu einem Offshore-Zentrum für Softwareentwicklung geworden. Ein Segen für die Stadt, sagen die einen. Ein Fluch, finden die anderen. Der Politiker Balasubramanian findet klare Worte, wenn es um den IT-
Boom in seiner Stadt geht: «Viele Leute denken, dass IT eine tolle Sache für Bangalore ist. Ich sage, die IT ist für alle Probleme von Bangalore verantwortlich.» Dass zahlreiche Menschen kaum Wasser zum Leben haben, sei dem exponentiellen Wachstum verschuldet. Und die Regierung der Stadt nehme ihre Verantwortung nicht wahr.Auf der Suche nach Wasser, muss die Stadt immer mehr um sich greifen. Sie zapft Wasserquellen kilometerweit ausserhalb an und lässt die Landwirte dort praktisch auf dem Trockenen sitzen. Besonders nachhaltig wirkt das nicht und ein Plan für eine Verbesserung der Situation scheint in weiter Ferne. Das Wachstum läuft derweil unvermindert weiter. Denn neben der IT kommen nun auch Menschen in die Stadt, die wegen der Wassernot auf dem Land nicht mehr überleben können. Sie hoffen, in Bangalore mehr Perspektiven und mehr Wasser zu haben, werden aber enttäuscht.Trotz all der Schwierigkeiten gibt es Menschen, die Lösungsansätze aufzeigen: eine autarke Wasserversorgung der Haushalte, die Nutzung von Regenwasser für den
Alltag, Aufklärungsveranstaltungen für die Bevölkerung. Ideen sind da, doch ob diese so schnell entwickelt werden, wie neue Software?
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