Noch elf Stunden bis zur Flut: Durch die Ebbe freigelegte Strandflächen bieten einen ungewöhnlichen Blick auf den Meeresboden.
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Noch elf Stunden bis zur Flut: Durch die Ebbe freigelegte Strandflächen bieten einen ungewöhnlichen Blick auf den Meeresboden.

Während der Ebbe bleiben viele Meeresbewohner in Wasserpfützen zurück und warten auf die Flut.

Der kleine Katzenhai ist dank seiner Färbung während der Ebbe gut getarnt und bleibt so unauffällig, bis das Wasser wieder zurückkehrt.
Übersicht
Bei Ebbe wird der Ozean oft zu einer Falle für zahlreiche Meerestiere. Wenn sich das Wasser zurückzieht, werden Kraken, Haie, Hummer und diverse Fische nicht selten von der offenen See abgeschnitten und müssen dann in Gezeitenbecken durchhalten, bis die Flut sie befreit. Zwischen den eingeschlossenen Tieren entbrennt ein Kampf auf Leben und Tod. Unterdessen erwärmt sich das Wasser, wird saurer und sauerstoffärmer. Nur wer sich anpasst, überlebt bei Ebbe.
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Bei jeder Ebbe spielt sich im Watt ein Drama ab. In den vom Meer zurückgelassenen Gezeitenbecken treffen dann deren ständige Bewohner auf unfreiwillig eingeschlossene Tiere. Bis die Flut 13 Stunden später wiederkommt, wollen sie alle überleben.
Innovative Aufnahmetechnik lässt diesen „Thriller“ hautnah miterleben. Seine Dramaturgie folgt dem Rhythmus der Gezeiten: Mit jeder Stunde wird die Lage bedrohlicher: Während der Sauerstoffgehalt abnimmt, erwärmt sich das Wasser und wird saurer.
Der Film beobachtet die Strategien mehrerer Meeresbewohner in diesem Überlebenskampf: Der Hummer ist der unangefochtene Herrscher über den Tümpel, die Krabbe wandelt auf Freiersfüßen, der Krake beurteilt seine Chancen quasi mit neun klugen Köpfen, der kleine Hai muss bis zur nächtlichen Jagd mit Atemnot kämpfen, die Möwe wartet hoch oben in der Luft auf ihre Stunde und der ebenso putzige wie allgegenwärtige Einsiedlerkrebs schummelt sich flink durch alle feindlichen Linien.
Auch viele Nebendarsteller kämpfen um ihr Leben. Auf oft verblüffende Art und Weise gelingt es den Akteuren dieser Miniaturwelt, bis zur Flut durchzuhalten: Jagdbündnisse werden geschmiedet, unerwartete Schwächen ausgenutzt. Aber auch für Balz, Paarung und Geburten ist das Gefängnis des Gezeitenbeckens mitunter genau der richtige Ort.
Fragil, aber erfinderisch passt sich die Natur an das Leben mit den Gezeiten an.
Hinweis
Synchronfassung
Personen
| Regie: | Alexis Barbier-Bouvet, Manuel Lefèvre |
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